Page 8 - Ärzteblatt Sachsen, Oktober-Ausgabe 2025
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BERUFSPOLITIK




        med . Jana Gärtner, die Gelegenheit, um
        ihrer Vorgängerin, Dipl .-Med . Petra Al-
        brecht,  für  ihre  Arbeit  zu  danken .  Mit
        dem Amt der Vizepräsidentin über-
        nimmt Dr . Gärtner auch die Rolle der
        Gastgeberin des Netzwerktreffens, wo-
          rüber sie sich persönlich sehr freute . In
        ihrem Vortrag war es dann vor allem
        eine Zahl, die die Gäste aufhorchen ließ .
        So zeige die aktuelle Statistik der Bun-
        desärztekammer, dass der Anteil der
        jungen  Hausärztinnen  und  Hausärzte
        unter 40 in Sachsen mit fast zwölf Pro-
        zent am höchsten sei . „Ein Ergebnis,
        das uns freut und das sich nicht zuletzt                                                                © SLÄK / Danny Otto
        auch auf die vielen Aktivitäten im Netz-
        werk ‚Ärzte für Sachsen‘ in den letzten
        16  Jahren  zurückführen  lässt .“,  so  Dr .   „Es sind neue Kontakte und Ideen entstanden – wie es bei einem Netzwerk sein sollte”, so lautete ein
                                            Kommentar im Nachgang .
        Gärtner .
                                            der Punkt, mit dem man potenziellen  Eine  andere  Stellschraube,  die  helfen
        Drei Ärzte aus der Region berichteten  Nachwuchs am stärksten abholen  soll, junge Fachärztinnen und -ärzte für
        im Hauptteil der Veranstaltung über  kann .“                            die Arbeit außerhalb der Großstädte zu
        die Bemühungen aus der Ärzteschaft,                                     gewinnen, stellte abschließend Tim
        um junge Mediziner für das Vogtland  Dort, wo die (fach)ärztliche Versorgung  Schmeiser von der KV Sachsen vor . Im
        zu begeistern . Dr . med . Thomas Pohl,  aufgrund fehlender Praxisnachfolger  Kern geht es darum, dass die begrenz-
        Allgemeinmediziner in Plauen und me- nicht mehr funktioniert, braucht es in- ten Fördermittel für die ambulante
        dizinischer Koordinator im Weiterbil- novative Lösungen . Diese stellte für  Weiterbildung in den grundversorgen-
        dungsverbund  „Hausärzte  für  das  den augenärztlichen Sektor Dr . Ioana  den Fachgebieten seit diesem Sommer
        Vogtland“,  konnte  von  zwölf  Fachärz- Minculescu anhand von zwei Projekten  nicht mehr nach dem „Windhundprin-
        tinnen und Fachärzten für Allgemein- der Kassenärztlichen Vereinigung Sach- zip“ (Wer zuerst kommt, mahlt zuerst)
        medizin berichten, die im regionalen  sen (KV Sachsen) vor . In der Mobilen  vergeben  werden,  sondern  durch  kon-
        Verbund ihre Weiterbildung absolviert  Augenarztpraxis (MUBE) werden au- krete  inhaltliche  Kriterien ersetzt .  Au-
        haben .  Besonders  freute  ihn  dabei,  genärztliche Untersuchungen und Be- ßerdem werden ländliche struktur-
        dass „alle ihre ambulante Tätigkeit im  fundungen in Kooperation mit umlie- schwache Regionen priorisiert .
        Vogtlandkreis aufgenommen haben .“  genden Augenarztpraxen und Kliniken
        Auch der Vorsitzende des Ärztenetzes  ermöglicht, bei denen ein Arzt jederzeit  Nach den Vorträgen kamen die Gäste
        Vogtland, Dr . med . Jens Volkmar, be- per Video zugeschaltet werden kann . In  bei einem Imbiss zusammen und ins
        müht  sich  mit  dem  Ärztenetz  um  po- Ambulanten Versorgungs- und Weiter- Gespräch . Neben all den Sorgen um die
        tenzielle Nachwuchsmediziner . Für ihn  bildungszentren (AVWZ) arbeitet der  aktuellen Herausforderungen bei der
        stellt allerdings zum Beispiel der Da- ambulante und stationäre Sektor für  medizinischen Versorgung im Land-
        tenschutz ein echtes Hemmnis dar, um  die augenärztliche Versorgung der Pa- kreis war es schön, auch viele dankbare
        etwa vogtländische Studierende früh  tienten zusammen . Ein Effekt dabei ist  Kommentare zu hören, da mit den
        über die Vorteile im Landkreis zu infor- die Möglichkeit zur stationär-ambulan- Netzwerktreffen die öffentliche Auf-
        mieren . Ein Ansatz, den Maximilian  ten Verbundweiterbildung, bei der ak- merksamkeit dorthin  gelangt,  wo  es
        Viehhäuser nur unterstützen kann . Der  tuell 14 der 16 Weiterbildungsstellen  gerade besonders wichtig ist . ■
        junge Allgemeinmediziner, der seine  besetzt sind . Die ersten dieser Ärzte
        moderne  Familienpraxis  in Elsterberg  werden nächstes  Jahr  ihre  Facharzt-
        vorstellte, kam für  die Niederlassung  weiterbildung abschließen und dann                 Martin Kandzia M .A .
        über Umwege wieder zurück in die Hei- hoffentlich die Versorgung in der Regi-       Netzwerk „Ärzte für Sachsen” –
        mat und weiß: „Heimatgefühl ist wohl  on mit sichern .                                     Koordinierungsstelle


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